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| Start | News | Unterwegs in Kunst | 2015-06-20 |
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[2013 © Foto Volker Rapp]
Am 26. November 2013 fand im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf unter Leitung von Hans-Jürgen Hafner, Direktor (links stehend) eine interessante Podiumsdiskussion statt:
Zum Thema „Markt, Macht, Magie“ anlässlich der Ausstellung 'Das Beste vom Besten - Vom riskanten Geschäft der Kunst' nahmen teil (v.l.n.r.):
- Helge Achenbach, Achenbach Art Consulting, Düsseldorf;
- Julia Stoschek, Julia Stoschek Collection, Düsseldorf;
- Gerrit Gohlke, Künstlerischer Leiter Brandenburgischer Kunstverein, Potsdam;
- Susanne Titz, Direktorin Museum Abteiberg, Mönchengladbach (verdeckt).
[Pressetext]
Magische Kräfte werden ihnen zugeschrieben oder gar teuflische. Tatsache ist, dass sie zu einer regelrechten Institution im Kunstbetrieb geworden sind.
Die Rede ist von Sammlerinnen und Sammlern. Bei diesem, neben Auktionsrekorden, Lieblingsthema nicht nur in der Lifestyle-Presse sondern auch der Fachwelt, lebt die Lust am Mythos auf – als hätte allein das Besitzen von Kunst alchemistische Qualitäten ...
Mehr als ein halbes Jahr später wird Helge Achenbach verhaftet und im Frühjahr 2015 wegen Betrug verurteilt. Sein Besitz des „Achenbach Art Consulting“ wird konfisziert.
Das Auktionshaus Van Ham, Köln bekam den Zuschlag, für den Insolventsverwalter den Bestand des Kunsthändlers Achenbach zu versteigern. Mit rund 2300 Werken ist es die größte Auktion zeitgenössischer Kunst, die je in Deutschland stattgefunden hat. Sie dauerte vier Tage.
Auf dem Parkplatz das #Lot 42 „Komm Jörch wir gehen“. Es ist eines der Meisterwerke der „Affenbande“ von Jörg Immendorff, das seinen Übervater Joseph Beuys (1921 - 1986) zeigt. Immendorff (1945 - 2007) selbst ist der kleine Affe ...
In den Vorräumen konnte man noch ein Mal die Exponate in Augenschein nehmen, 120 Highlights hat sich das Haus Van Ham für Köln vorbehalten und diese sind in die gehobenen Preisklasse geschätzt worden. In Düsseldorf wurden ca. 1500 preiswertere Artikel versteigert ...
Die „Affenbande“ fand ihre Liebhaber und ging mit ca. dem Doppelten des oberen Schätzwertes unter den Hammer.
Bei dem Exponat #42 hörten die Mitbieter im Saal bei 115.000,- € auf und zwei Telefonbieter trieben sich nach oben.
„Manchmal genügen schon zwei Bieter“, freute sich Auktionator Markus Eisenbeis und letztendlich wurde ein neuer Weltrekord für eine Bronzeskulptur von Jörg Immendorff erreicht! Bei 210.000,- € gab einer auf und mit Aufgeld und Mwst. findet das Werk „Komm Jörch wir gehen“ für 288.750,- € einen neuen Besitzer.
Nach der Versteigerung der „Affenbande“ lichteten sich die Reihen, die Interessierten standen vorher bis in den Vorraum ...
Für den 63-jährigen Achenbach ist mit dem Verkauf des Kunstbestandes sein Lebenswerk endgültig zerstört. Der Familie des verstorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht soll er laut einem Gerichtsurteil rund 19 Millionen Schadensersatz wegen überhöhter Preise zahlen.
Insolvenzverwalter Marc d'Avoine hatte aus der Auktion des Händlerbestandes von Achenbach bis zu sechs Millionen Euro erwartet. Dem stehen summierte Forderungen bis zu 50 Millionen Euro von rund 100 Gläubigern gegenüber.
Und es geht weiter: Am 30. September wird Van Ham in einer XXL-Auktion die monumentalen Großformate aus Achenbachs Lagerhallen versteigern ...
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